Was wir entwickeln (wollen)

Damit diese Ziele greifbar werden, arbeiten wir an praxisnahen Formaten – verständlich, zugänglich und gemeinsam mit Betroffenen. 

Erfahrungsberichte & Austausch

Wir sammeln Erfahrungen aus Awareness- und Krisensituationen, fördern gegenseitiges Lernen und machen Wissen aus der Szene sichtbar.

Krisenkompass Psychose (Print & Digital)
mit Erste-Hilfe-Infos, Deeskalationstipps, Erfahrungsberichten, Rechtsinfos und Anlaufstellen

Workshops & Fortbildungen
für Awareness-Teams, Fachkräfte, Festival-Crews & Multiplikator:innen

Online-Ressourcen & Netzwerkaufbau
zur nachhaltigen Unterstützung, Beteiligung und Selbstorganisation

Sichtbarkeitskampagnen on- und offline
mit Stickern, QR-Codes, Kunstaktionen und klarer Sprache

Aufklärung über Rechte in psychischen Krisen,
insbesondere im Kontext von Drogenkonsum & Zwangsmaßnahmen

Was wir nicht machen – und was stattdessen möglich ist

RealitätsRadar schafft Räume für ehrlichen, sicheren und wertschätzenden Austausch über psychotische Krisen – im Kontext von Drogen, Alltag und Gesellschaft. Damit dieser Raum tragfähig bleibt, braucht es auch klare Grenzen.

Was wir nicht leisten (können oder wollen), steht hier – ebenso wie Hinweise, was wir stattdessen anbieten oder vermitteln.

 


Keine medizinischen Ratschläge

 

Wir stellen keine Diagnosen, geben keine Einschätzungen zu Symptomen und sprechen keine Empfehlungen zu Medikamenten oder Therapien aus.

Stattdessen: Wir hören zu, nehmen ernst und verweisen – auf Wunsch – an vertrauenswürdige Anlaufstellen im Gesundheitswesen oder in der alternativen Versorgung.


 

Keine Notfallversorgung

In akuten psychischen oder medizinischen Krisen (z. B. bei Eigen- oder Fremdgefährdung) sind wir nicht zuständig. Wir bieten keine Betreuung oder Krisenintervention an.

Stattdessen: Wir vermitteln Kontakte zu Notdiensten, Krisentelefonen oder Begleitstrukturen, die schnell und kompetent helfen können.


 

Keine rechtlich bindende Beratung

Wir bieten keine verbindlichen Auskünfte zu Klinikpflichten, Sozialleistungen, Führerscheinfragen oder rechtlichen Folgen von Drogenkonsum.

Stattdessen: Wir sammeln verständliche Informationen und helfen dabei, passende Ansprechpartner:innen zu finden – z. B. in Beratungsstellen, bei Fachanwält:innen oder Selbsthilfegruppen.


 

Kein Urteil über Lebensentscheidungen

Ob jemand konsumiert, Medikamente nimmt, stationäre Hilfe in Anspruch genommen hat oder sich komplett rauszieht – das ist nicht unsere Entscheidung.

Stattdessen: Wir begleiten auf Wunsch reflektiert, bieten Orientierungshilfen und Zugang zu Netzwerken, in denen selbstbestimmte Wege denkbar sind.


 

Keine Angstmache

Wir arbeiten nicht mit Bedrohungsszenarien wie „Wer Drogen nimmt, landet zwangsläufig in der Psychiatrie“.

Stattdessen: Wir setzen auf verständliche Aufklärung, geteiltes Erfahrungswissen und Vertrauen in die Fähigkeit zur Selbstregulation.


 

Keine Verstärkung von Selbststigmatisierung

Narrative wie „Ich bin krank“, „Ich funktioniere nicht“ oder „Ich darf darüber nicht reden“ wiederholen wir nicht.

Stattdessen: Wir fördern Selbstbild und Selbstwirksamkeit – durch Peer-Austausch, Empowerment-Materialien und Verbindung zu anderen Erfahrungsgruppen.


 

Keine Verharmlosung von Krisen

Wir romantisieren psychotische Zustände nicht als spirituelle „Trips“ oder „besondere Erfahrungen“, wenn sie Notfälle sind.

Stattdessen: Wir benennen Krisen klar – als individuell, real und oft sehr belastend. Und wir zeigen Wege zur Einordnung und Hilfe auf.


 

Kein autoritärer Umgang

Wir geben keine Vorgaben, wie jemand leben soll oder was „richtig“ ist.

Stattdessen: Wir arbeiten partizipativ, stellen Materialien zur Verfügung und unterstützen bei der Vernetzung mit Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.


 

Keine Grenzüberschreitungen

Wir übernehmen keine Aufgaben, für die wir nicht qualifiziert oder zuständig sind.

Stattdessen: Wir kommunizieren transparent, wenn etwas unsere Kapazitäten übersteigt – und suchen gemeinsam nach Alternativen im Netzwerk.


 

Keine instrumentelle Nutzung von Aussagen

Was du uns anvertraust, behandeln wir respektvoll und vertraulich. Nichts wird ohne deine Zustimmung weitergegeben oder veröffentlicht.

Stattdessen: Wenn du möchtest, begleiten wir dich dabei, deine Erfahrungen auszudrücken – anonym oder öffentlich, im Gespräch oder in anderen Formaten.


 

Kein Ausschluss aufgrund von Biografie oder Diagnose

Herkunft, Diagnose, Szenezugehörigkeit oder Konsumgeschichte sind kein Ausschlusskriterium.

Stattdessen: Wir fördern inklusive Räume, in denen Respekt und Haltung zählen – nicht Etiketten.


 

Keine Stellvertretung anderer

Wir sprechen nicht im Namen „der Psychose-Erfahrenen“ oder „der Szene“.

Stattdessen: Wir sprechen aus eigenen Erfahrungen – und ermutigen andere, sich selbst sichtbar zu machen. Zum Beispiel über gemeinsame Projekte, Storytelling-Formate oder Peer-Netzwerke.