Warum wir das Projekt gestartet haben?

Psychosen sind real. Sie gehören zur menschlichen Erfahrung – häufiger, als viele denken. 

Gerade in der Club- und Festivalkultur erleben Menschen psychotische Zustände: mal als akute Drogenpsychose, mal als Wiederaufflammen früherer Krisen oder als Ausdruck tiefer innerer Spannungen. Zurück bleiben oft Unsicherheit, Sprachlosigkeit – und Menschen, die nicht wissen, wohin mit dem Erlebten. Statt echter Unterstützung erleben viele eine doppelte Stigmatisierung: Drogenkonsum gilt als problematisch, psychische Krisen ebenso. Ihre Verbindung wird kaum thematisiert – weder in der Szene noch im professionellen Hilfesystem.

Genau das wollen wir ändern.

Wir sehen darin nicht nur ein gesellschaftliches Problem, sondern auch eine Chance: für neue Räume des Zuhörens, Verstehens und Handelns.

Wie arbeiten wir?

Wir verstehen unser Projekt als offenen Prozess – getragen von unterschiedlichen Perspektiven, Erfahrungen und Kompetenzen.

RealitätsRadar ist ein Peer-to-Projekt: Das heißt, wir arbeiten mit Menschen, nicht über sie. Unsere Entscheidungen entstehen gemeinschaftlich. Betroffene, Angehörige, Fachpersonen, Psycare-Aktive, Szeneangehörige und Unterstützer:innen bringen sich ein – so viel, wie sie möchten, und so, wie es für sie passt..

Unsere Arbeitsweise ist:

  • partizipativ – alle Stimmen sind willkommen und wichtig

  • akzeptierend – ohne moralische Bewertungen von Konsum, Krise oder Biografie

  • flexibel – Beteiligung ist möglich in Meetings, per Nachricht, durch Texte oder praktische Hilfe

  • transparenzorientiert – wir teilen unsere Materialien und laden zur Mitgestaltung ein

  • selbstfürsorglich – Pausen, Rückzug und langsame Prozesse sind ausdrücklich erlaubt

Wir glauben an kollektives Wissen. Und daran, dass Veränderung nur möglich ist, wenn Betroffene mitreden – nicht nur theoretisch, sondern ganz praktisch.